Freitag, 26. Juni 2015

Unternehmensreportage - erschienen im Reinigungs Markt 8-2014: Recycling-Unternehmen


Pakufol: Abfallsäcke aus 100 Prozent Recyclingmaterial
Seit 30 Jahren ein nachhaltiges Konzept
Anfang des Jahres ist die Firma Pakufol von Sinsheim bei Heidelberg in das 20 km entfernte Siegelsbach gezogen Das Unternehmen, das Müllsäcke zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial produziert, vergrößerte sich von 7.000 Quadratmetern auf rund 100.000 Quadratmetern Gesamtbetriebsfläche. Warum das Unternehmen so viel Platz benötigt und wie der Produktionsprozess für Müllsäcke abläuft, das hat REINIGUNGS MARKT bei einem Besuch erfahren.
„Vor rund 30 Jahren hat alles angefangen, als 1-Mann-Firma. Da war das Thema Recycling aber noch keine große Sache. Da war ich einer der ersten“, erinnert sich Inhaber Peter Depner an die Anfänge. Als Werkzeugmacher, mit zwei Jahren Erfahrung in der Recycling-Firma des Bruders und einer Fülle an Kontakten, gründete er in Sinsheim die Firma Pakufol. Pakufol: Das steht für Papier, Kunststoff, Folie. „Ja, am Anfang war noch Papier dabei“, erzählt Depner. Doch immer mehr zeichnete sich ab, dass die Herstellung von Abfallsäcken das Geschäft der Zukunft für den gebürtigen Frankfurter, der aber in der Pfalz aufgewachsen ist, sein wird. Er wollte es anders machen als der Bruder, sagt er über die Beweggründe für die eigene Firma. „Ich wollte kein Rohstoff herstellen, sondern das Endprodukt, man ist austauschbar als Rohstofflieferant“, so Depner. Doch zunächst handelte er selbst noch mit Säcken, dann aber ging eine Firma in der Schweiz pleite, die Müllsäcke produzierte, und das war die Chance für Depner. „Ich konnte die Firma und die Maschinen kaufen. Wenn also eine Lücke in der Produktion war, dann konnte ich selbst produzieren“, so Depner, der in den Anfangsjahren selbst die Maschinen einrichtete und bediente. Er setzte schon damals ausschließlich auf Recyclingware. „Das war wesentlich günstiger als Neuware, von dem heutigen Recycling und der Nachhaltigkeit war da noch nicht die Rede. Wir aber haben schon seit 20 Jahren den Umweltengel auf den Produkten und wir sind die einzigen, die mit 100 Prozent aus Recyclingmaterial in Deutschland arbeiten.“ Recycling und Nachhaltigkeit, damals noch eine Nische. Heute nicht mehr, denn auch die Kunden verlangen von den Herstellern und Lieferanten eine nachhaltige Wertschöpfungskette. „Wir haben gerade einen Großkunden gewonnen, da wir zu 100 Prozent aus Recyclingmaterial produzieren. Das war für ihn der ausschlaggebende Punkt für den Auftrag“, freut sich Depner, der viele Discounter zu seinen Kunden zählt. Bis Ende 2013 war man Standort in Sinsheim. Dahin ist Depner gezogen, da man dort vor rund 30 Jahren günstig an Grundstücke kommen konnte. Doch im Laufe der Zeit wurde es dem Unternehmen zu klein, schließlich hat man ein ständiges Wachstum zu verzeichnen. „Da hatten wir einfach keinen Platz mehr. Es war zu eng.“, erläutert Depner den Umzug nach Siegelsbach. Das ist 20 km entfernt von Sinsheim. „Wir haben lange gesucht, bis wir hier etwas gefunden haben“, erzählt der Geschäftsführer. Mit „etwas gefunden“ meint Peter Depner ein 100.000 Quadratmeter großes Areal am Rande von Siegelsbach. Ein großer Sprung, wenn man von 7.000 Quadratmetern auf diese Größe geht. Das Gelände ist ein ehemaliges Militärgelände, das von der Bundeswehr genutzt worden ist. Und das sieht man noch ein wenig. Ein massives graues Stahltor ist am Eingang des Geländes am Waldrand. Eine frisch geteerte Straße führt dann nach ein paar hundert Meter auf das bisher bebaute Firmengelände. Drei große neugebaute Gebäude und zwölf alte Lagerhallen sind jetzt im Besitz der Firma.
„Der Umzug war eine Menge Arbeit. Wir mussten bei laufendem Betrieb umziehen. Ich hatte ja Verträge einzuhalten. Also haben wir die Maschinen abgebaut, die gerade nicht benötigt wurden und die anderen haben wir auf volle Leistung laufen lassen. Und die Maschinen dann hier in Siegelsbach sofort wieder aufgebaut. Das war eine logistische Herausforderung.“ Und auch jetzt wollen die Kunden nicht warten. Dafür hat Depner ein Lager. Zwölf Hallen, in denen früher Panzer auf ihren Einsatz warteten, stehen dafür zur Verfügung. „Darin haben wir rund 2000 Tonnen Folien gelagert. Das ist ein Vorrat für sechs Wochen“, erläutert Depner und zeigt beim Rundgang vom kleinen, spartanischen Besprechungsraum über das Betriebsgelände, auf die braunen Hallen, die ein wenig an Heuschober erinnern. Hier lagern auf Euro-Palletten Folien zusammengepresst. „Wir wissen nie, wieviel Material wir bekommen und vor allem welche Qualität das Material hat.“ Das könne man, so Depner beim Gang in die erste Halle, nur nach dem Waschen erkennen. Ein beißender Geruch steigt in die Nase. Der typische Geruch, wenn Plastik erwärmt und dann zu Granulat verarbeitet wird. Die Folien werden hier erst auf Transportbändern in die Waschung gefahren, dann zerkleinert und dann zu Granulat verarbeitet. Meistens in das charakteristische Müllbeutel-Blau. Die Granulat-Splitter schießen aus dem letzten Rohr der Maschinen. Weiterverarbeitet wird es dann in der größten Halle auf dem Firmengelände. Hier stehen zwei große Stahlungetüme (15 und 18 m). Die Maschinen machen laute, aber noch ertragbare Geräusche. Es riecht nach erhitztem Plastik. Es ist warm in der Halle. Hier wird das Granulat erhitzt und steigt wie ein dünner Heißluftballon in die Höhe, in die Form der Säcke gepresst und dann von oben herunter auf eine Art Wasserfall auf dem Boden zu einer Rolle zusammengelegt. Und das in verschiedenen Farben: das typische Blau, Schwarz, Gelb, Rot und Weiß. Es können sogar während dieses Prozesses ein Label oder eine andere Grafik auf die Säcke gedruckt werden. „Das Labelling kann Pakufol für die Kunden übernehmen“, so Depner. Dafür stehe eine Grafikabteilung bereit. Die fertigen Rollen lagern in einer großen Halle nebenan. Eine normale Familie würde wahrscheinlich mit einer Rolle alle drei Generationen ein ganzes Leben lang mit Müllsäcken versorgt sein. Eine Halle weiter werden die Rollen auf Bändern in die gewünschten Portionen geschnitten, das Zugband eingeschweißt und verpackungsfertig gemacht. Überwacht von Menschenhand. Für die Abschlüsse der Firma sind die Hand und der Handschlag von Peter Depner verantwortlich. „Zu unseren Kunden gehören zu 50 Prozent Unternehmen und Institutionen, die mit der Reinigung oder der Hygiene zu tun haben. Der Rest geht in die Industrie, wie Supermärkte.
Pakufol hat eine Exportquote von 20 Prozent. „Seit rund 10 Jahren sind wir als Exporteur tätig. Hauptsächlich in die Länder Österreich, Frankreich, Belgien und Holland.“
Der Umzug und auch die gesamte Firmenstrategie sind auf Wachstum ausgerichtet. Irgendwann will Depner seiner Tochter Katrin das Unternehmen übergeben. Doch vorerst ist nur ein kleines Wachstum vorgesehen. Am Rand einer Halle ist eine Fläche für den Bau eines Bürogebäudes geplant. Ende des Jahres will man fertig sein.
(reinigungsmarkt.de)       


Aus diesem Plastikmüll-Berg werden unter anderem Müllsäcke hergestellt.

So sieht es im Lager aus.

Ein Teil des Unternehmensgelände auf einem ehemaligen Militärgelände

Noch sind es keine Säcke, aber die Farbe ist schon mal da.

Donnerstag, 25. Juni 2015

Anwenderreportage - erschienen im Reinigungs Markt 4-2015: Spenderserie in der Gastronomie

Ein ansprechender Gastraum, aber eine unsaubere und chaotische Küche und ein verschmutzter Sanitärbereich kann das Image eines Restaurants im großen Maße beeinträchtigen. Also außen hui, innen pfui? Doch das muss nicht so sein. Ein Beispiel zeigt, wie alle Bereiche in einem Restaurant mit einem durchdachten Facility Management und einem regionalen Fachhändler an der Seite top sauber gehalten werden können und dazu noch Geld gespart werden kann.


Darmsheim, ein Stadtteil von Sindelfingen bei Stuttgart, nahe dem Daimler-Werk. Hier betreibt die Familie Di Dio seit 1989 eine Ristorante-Pizzeria mit dem Namen „König“. Seit 2011 ist man nun am heutigen Standort Karlstraße 2 in einem unübersehbaren rot-weiß angestrichenem Haus an der Hauptstraße des Ortes ansässig. Zur Mittagszeit an einem Freitag ist nicht viel los im Ort. Ein paar Pendler, die früh ins Wochenende fahren, durchqueren den Ort. Die Sonne scheint, es ist unverhältnismäßig warm für einen Frühlingstag im März. Doch noch ist die Terrasse vor dem Restaurant nicht geöffnet. Und innen? Da geht das Mittagsgeschäft gerade zu Ende. Gläser werden gespült, Teller und Bestecke abgeräumt, Rechnungen geordert und bezahlt.



Im zeitlosen, modernen und edlen Design ist das Restaurant nun seit vier Jahren mit dunkelbraunen Tischen und Stühlen und Bänken ausgestattet. Ein Bordeauxrot wechselt sich mit beige-braunen Steintönen an den Wänden ab. „Wir wollen hier eine mediterrane Atmosphäre für unsere Gäste schaffen“, erklärt Jessica Romana, Köchin und Betriebsleiterin des Restaurants nach der Mittagszeit. Die Terrasse vor dem Lokal hat Platz für rund 30 Personen. Und diese zusätzlichen Plätze sind wohl auch nötig, wenn im Restaurant selbst, das 100 Plätze zählt, zu den Spitzenzeiten am Wochenende die Gäste den gesamten Gastraum füllen. „Dann ist hier eine Menge und los und das bedeutet eine Menge Arbeit“, erzählt Romano. Sie, ihre Mutter, die Inhaberin Anna-Maria Di Dio, ihr Bruder Fllippo Di Dio und drei weitere Mitarbeiter kümmern sich dann um die Gäste. Die viele Arbeit ist aber für die Familie kein Grund, die Sauberkeit in den Toiletten zu vernachlässigen. „Es muss immer top sauber sein, das hat für uns höchste Priorität“, sagt Jessica Romana bestimmt. Ein „Basta!“ rufen und die Faust auf dem Tisch hauen, muss sie auch erst gar nicht. Man glaubt ihr das auch so, wie sie es sagt. Doch die Toilette für die Kunden sauber zu halten, ist oft schwierig, wie sie aus Erfahrung weiß. „Kinder spielen oft in den Toiletten mit den Spendern, viele Gäste verbrauchen eben auch schnell das Toilettenpapier, die Handtücher und die Seife. „Noch vor zehn Jahren haben wir das zwar auch hingekriegt, aber das Facility Management war eher chaotisch. Es gab kein richtiges System. Zum Teil waren die Lieferanten nicht verlässlich und brauchten lang, um zu liefern und waren manchmal sogar sehr unfreundlich“, erinnert sich die Köchin. „Da ist eben wichtig, dass man einen zuverlässigen Lieferanten als Partner hat und das eben auch noch in der Nähe“, sagt Romana und schaut dabei auf Otmar Ullmann, der in Böblingen-Dagersheim, rund fünf Kilometer entfernt, seine Firma Hygienevertrieb Ullmann“ betreibt. Ullmann beliefert seit rund zehn Jahren den Betrieb der Familie, mit Handtücher, Toilettenpapier, Seife, Desinfektionsmittel und Servietten. Von ihm stammen auch die Spender, die sowohl im Toilettenbereich für die Gäste, dem Toilettenbereich für das Personal und in der Küche hängen. „Wir haben insgesamt 21 Spender von ihm in unserem Gebäude, 5 Handtuchspender, 4 für die Seife, 7 Desinfektionsspender und fünf für das Toilettenpapier“, erklärt Romano. Seit 2 Jahren hängen die aktuellen Autocut-Spender in schwarz in den Räumen des Restaurants. „Wir haben uns für schwarz entschieden, das passt zu uns und dem Restaurant, da es sehr elegant und edel aussieht“, sagt Jessica Romano. Der Hygienevertrieb Ullmann, der Kunden in der Region Stuttgart beliefert, kann die Spender auch in schwarz-weiß, blau-weiß und weiß liefern. „Wie hier in diesem Restaurant können alle Spender leihweise kostenlos überlassen werden“, ergänzt Otmar Ullmann, der seit rund 18 Jahren in der Reinigungsbranche aktiv ist und neben den Autocut-Spendern und den Spendern die für die Innenabwicklung in der Küche gedacht sind, auch sensorgesteuerte Spender anbietet. Ein Lieferant in der Nähe bringt also eine Zeitersparnis und der Wartungsaufwand hält sich bei den Spendern auch im Rahmen. „Das ist wirklich einfach. Man braucht höchstens 30 Sekunden, dann ist man fertig und der Kunde kann wieder alles benutzen“, erzählt Romano und verweist dabei auf das Kerngeschäft des Restaurants: „Wir sind ja hier um die Gäste zu bedienen und nicht, um die Spender aufzufüllen.“ Die Zusammenarbeit mit Otmar Ullmann spart also Zeit und Nerven. Und wie sieht es mit den Kosten aus? „Ich bin mir sicher, dass wir so um die 25 Prozent sparen. Das sind auf das Jahr gesehen sicherlich ein paar Tausend Euro.“ Die Sonne scheint von draußen durch die Fensterfront in das Restaurant, die Sonne erwärmt und erhellt die noch leerstehende Terrasse, Bald wird es Zeit für die 30 zusätzlichen Plätze und die Gäste. Die Ristorante-Pizzeria „König“ ist mit ihrem Facility Management gerüstet. 
(www.reinigungsmarkt.de)


Seifenspender und Handtuchspender im Waschraum

Desinfektionsspender und Toilettenpapierspender in der Toilettenzelle

Das Autocut-System ist sehr kostensparend.


Über Daniel Faust

Guten Tag, mein Name ist Daniel Faust. Ich bin Journalist, PR-Berater und Autor und arbeite von meinem Redaktionsbüro in Hochdorf bei Nagold aus. Als Auftraggeber diesseits und jenseits des Redaktionstisches profitieren Sie von meiner Erfahrung in Sachen Redaktions- und  Medienarbeit, Themenrecherche und Schreibe. Daneben biete ich Seminare für stilsicheres und kreatives Schreiben, Lektorate und Schreibcoachings an.
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Mehr über mich auf meiner Webseite: www.faustschlagzeilen.de